Gerätehaus

"Man habe das Haus gebaut, um der tüchtigen Wehr des Marktes eine Freude zu bereiten.", so zitierte der Donaukurier den damaligen Köschinger Bürgermeister Karl Dollinger in einem Artikel vom 8. Juli 1971 über das kurz zuvor begangene 100-jährige Gründungsfest der Feuerwehr Kösching. Im Rahmen der Feierlichkeiten erhielt nämlich das neue Gerätehaus der Stützpunktwehr den kirchlichen Segen und wurde damit offiziell in den Dienst der Allgemeinheit gestellt.

Mit zwei Fahrzeugstellplätzen, einem Schulungsraum, den notwendigen Sanitäranlagen und einem Schlauchpflege- und Lagerbereich im Keller ausgestaettet, stellte der 140.000 D-Mark teure Bau wohl einen Quantensprung gegenüber des vorhergehenden "Feuerlöschrequisitenhauses" aus dem Jahre 1883, allerdings keine langanhaltende zufriedenstellende Lösung dar. Schließlich wuchsen in den zurückliegenden 55 Jahren nicht nur die Anforderungen an die Feuerwehr, sondern auch deren Mannschaftsstärke und der Fuhrpark. Stetige Erweiterungen und Modernisierungen, etwa in den Jahren 1982, 2006 und 2018 waren die Folge, um den Dienstbetrieb an der Lindenstraße sicherzustellen. Die Güte einer schnellen Ausrückezeit büßt der beengte Gebäudekomplex durch seine Lage inmitten der umliegenden Wohnbebauung ein.

Während fehlender Platz und zahlreiche Unzulänglichkeiten mit sehr viel Enthusiasmus und Improvisationstalent der Mannschaft ausgeglichen werden, arbeiten die Verantwortlichen der Kommune an einer Lösung. So wurde im jüngsten Feuerwehrbedarfsplan, der im Januar 2021 einstimmig vom Marktgemeinderat beschlossen wurde, festgelegt, einen neuen Standort für ein zukunftsweisendes Zentrum vorzusehen.

 

Fahrzeughallen

Die Einsatzfahrzeuge, Anhänger und Abrollbehälter verteilen sich auf insgesamt vier Hallen, die teilweise miteinander verbunden sind. Jeder Stellplatz ist neben den notwendigen Ladestationen für die Fahrzeugbatterien und das Druckluftsystem mit einer sogenannten Abgasabsauganlage versehen. Mit dieser werden Dieselschwaden nach dem Starten der Fahrzeugmotoren automatisch über ein Rohrsystem nach draußen geleitet. Notwendig ist dies, da sich die über 120 Spinde mit der Einsatzkleidung hinter bzw. neben den Fahrzeugen befinden und sich die Einsatzkräfte daher in den Hallen umziehen müssen. Während sich die Feuerwehrleute mit Helm, Schutzkleidung und Co. für Einsätze ausrüsten, können sie anhand von Bildschirmen alle notwendigen Informationen hierzu einholen - wie etwa den genauen Schadensort oder welche Fahrzeuge seitens Leitstelle angefordert wurden.

 

Werkstätten und Lagerräume

Instandhaltungsmaßnahmen, Beheben von Schäden sowie Ein- und Umbauten an Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen werden oftmals von unseren Gerätewarten in Eigenregie durchgeführt. Für diese Zwecke steht ihnen eigens eine Werkstatt im Keller des Gerätehauses zur Verfügung. Neben einer Werkbank mitsamt Schraubstock und Ständerbohrmaschine steht unter anderem ein hevorragend sortierter Werkzeugwagen parat.

Ebenfalls im Untergeschoss ist der Atemschutzpflegebereich angesiedelt. Hier erfolgt die Instandhaltung und Prüfung der kompletten Atemschutzausrüstung. Reinigung, Deseinfektion und Trocknung von Maksen und Lungenautomaten wird hier ebenso bewerkstelligt, wie das Wiederbefüllen von leeren Atemluftflaschen.

Mehrere Kilometer Schlauchmaterial gilt es regelmäßig zu waschen, zu prüfen und zu reparieren. Für diese nie enden wollende Aufgabe steht ein eigener Bereich zur Verfügung. Ebenso wie für die Wartung der kompletten Funk-, Alarmierungs- und Elektrotechnik.

Helm, Jacke, Hose, Stiefel, Uniform - entschließt man sich, der Feuerwehr beizutreten, wird man zunächst in der hauseigenen Kleiderkammer eingekleidet. Hier wird auch ein gewisses Kontingent an Wechsel- bzw. Ersatzkleidung vorgehalten. Verschmutzte Bekleidung wird nicht etwa einer Reinigung zugeführt - auch diese Aufgabe erfolgt innerhalb der Köschinger Wehr.

Mit dem Neubau des Dienstleistungszentrums Kösching konnte auch das Platzangebot der Feuerwehr erweitert werden. So nutzen wir seit Herbst 2009 die ehemalige Bauhofhalle zur Unterbringung von Fahrzeugen, Anhängern und vieler weiterer Ausrüstungsgegenstände. 

 

Büro und Einsatzzentrale

Während eines Einsaztes bleibt das Feuerwehrhaus stetig besetzt, um im Bedarfsfall den Nachschub an Personal und Geräten zu koordinieren. Dies erfolgt in der Einsatzzentrale, deren Herzstück ein Funktisch darstellt. Hiermit besteht die Möglichkeit, mit den Hilfskräften vor Ort oder der Leitstelle Kontakt aufzunehmen. Bei Großschadensfällen kann hier ein Stabsraum für die Einsatzleitung eingerichtet werden.

Dieser Raum dient jedoch nicht nur als Einsatzzentrale, sondern wird auch für sämtliche Verwaltungsaufgaben verwendet. Bedingt durch das eingeschränkte Platzangebot im gesamten Gebäude muss die "Zentrale" auch als Büromittellager, Archiv oder als Besprechungszimmer herhalten.

 

Aufenthalts- und Schulungsräume

Ergänzend zu praktischen Übungen werden bestimmte Lerninhalte auf theoretischer Basis vermittelt. Hierfür steht im Schulungsraum modernste Technik in Form eines Multimediaboards und eines Overhead-Projektors zur Verfügung.

Ergänzend hierzu dient dieser Raum mit seinen rund 40 Sitzplätzen auch als Aufenthaltsraum, weshalb eine Küchenzeile mit umfangreicher Ausstattung vorhanden ist. Inmitten von Erinnerungsstücken, Bildern und der historischen Vereinsstandarte kommen wir regelmäßig für Nachbesprechungen oder Sitzungen zusammen.

Für die Jugendfeuerwehr steht darüber hinaus ein eigener Jugendraum zur Verfügung. Finanziert aus Spenden und Vereinsmitteln wurde dieser ansprechende Treffpunkt von den Mädchen und Jungen in Eigenregie geplant, ausgebaut und eingerichtet.